Auf der einen Seite gehört Feedback zum normalen Tagesablauf, auf der anderen Seite scheuen wir uns noch immer davor. In den sozialen Netzwerken ist es nämlich Sinn und Zweck, wohingegen Feedback im beruflichen Alltag oft gefürchtet wird. Das hat natürlich mit dem Wandel der Generationen zu tun, aber auch mit der Unwissenheit, wie man das mit dem Feedback eigentlich macht. Mehr zu positivem Feedback und wie Sie damit umgehen, verrät dieser Blogartikel.
Wenn Sie hier schon unter 4 Augen reden möchten, vereinbaren Sie gerne ein persönliches Gespräch mit mir.
Was ist Feedback eigentlich?
Ganz sachlich und abstrakt betrachtet ist Feedback die Rückleitung eines Signals von einem Empfänger zurück zu einem Sender. In unserem kommunikativen Alltag bedeutet es, dass ich eine Rückmeldung gebe zu dem, was ich wahrnehme.
Für die sozialen Netzwerke bedeutet Feedback nicht nur das Hinterlassen eines Kommentars. Schon das Liken eines Fotos oder Posts ist eine Rückmeldung zu dem, was Sie wahrgenommen haben. So gesehen haben wir es heute mit einer groß angelegten Feedback-Industrie zu tun, die davon lebt, dass Millionen darauf reagieren, was andere denken, sagen oder zeigen. Das reicht vom Katzenvideo bis hin zum noch so verschwurbelten Verschwörungsmythos – immer findet sich jemand, der Feedback gibt.
Die Generationen, die mit sozialen Netzwerken aufwachsen, sind unbewusst regelrecht süchtig nach Feedback. Sie kennen es aus ihrem Alltag nicht anders und reagieren ganz automatisch auf Input von anderen – aber natürlich nur im privaten Digital-Umfeld.
„Strukturiertes Feedback ist weit mehr als nur ein Like.“
Strukturiertes Feedback
Im professionellen Arbeitsumfeld dagegen spielt Feedback in einer völlig anderen Liga. Sogenanntes strukturiertes Feedback ist wesentlich mehr, als die Kommentarfunktion auf Facebook, Instagram etc. zu bedienen. Nicht selten haben sogar Vorgesetzte Probleme damit, weil sie es nicht richtig gelernt haben.
Strukturiertes Feedback beginnt zunächst mit der Wahrnehmung des Feedback-Gebers. Wichtig ist dabei, sich darauf zu beschränken, was wirklich geschehen ist und nicht, was Sie vielleicht gerne gesehen oder erwartet hätten. Dabei geht es um die rein sachliche Wahrnehmung ohne Wertung oder Verbesserungsvorschläge.
Der zweite Teil eines strukturierten Feedbacks bezieht sich auf die Wirkung: Welche Wirkung hat das, was Sie wahrgenommen haben, auf Sie? Auch hier geht es um das, was Sie persönlich empfunden haben und nicht um das, was eine nicht näher definierte Masse vielleicht empfinden könnte. Achten Sie darauf, dass auch an dieser Stelle keine Wertung erfolgt, sondern Sie ausschließlich die Wirkung wiedergeben.
Der dritte Teil bezieht sich auf die Wünsche in der Zukunft. Sie teilen dem Feedback-Nehmer mit, was Sie denn in Zukunft gerne sehen würden und wie der Angesprochene davon profitieren könnte.
Wie Sie sehen, ist strukturiertes Feedback weit mehr als ein Like und will vor allem eines: gelernt sein.
Warum wir positives Feedback kritisch beäugen
Feedback anzunehmen ist nicht immer einfach, denn gerade zukünftige Wünsche werden meist als sehr negativ wahrgenommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, mit einer positiven Rückmeldung zu beginnen. Selbst der größte Kritiker findet etwas Positives, womit er das Feedback eröffnen kann. Wichtig ist, dass Sie das positive Feedback nicht gleich wieder nach unten relativieren. In diesem Zusammenhang heißt es gerne: „Dies oder jenes hat mir gut gefallen, ABER…“ Damit wirkt der erste Teil des Feedbacks nur noch als eine Art Feigenblatt für deutliche Kritik.
Vor diesem Hintergrund wundert es auch nicht, dass viele mit positivem Feedback wenig anfangen können, denn oft wird dieses „, aber“ geradezu erwartet. Die positiven Bemerkungen davor sind doch nichts als Schmeichelei. Darüber hinaus sind die meisten Menschen Lob oder eben eine klare positive Rückmeldung nicht unbedingt gewohnt.
Der Spruch „Nicht geschimpft ist gelobt genug“ hält sich wacker und wird auch von Vorgesetzten gerne mal als Ausrede für fehlendes Feedback genutzt. Sieht man sich die Kommentare in den sozialen Netzwerken an, überwiegt auch hier das negative Feedback bis hin zu sogenannten Shitstorms. Für positive Bemerkungen fehlt scheinbar Lust und Zeit. Kein Wunder, dass positives Feedback zunächst kritisch beäugt wird. Aber wie geht man denn nun korrekt mit Feedback um?
Sofern Sie Feedback erhalten, diskutieren sie die Bemerkungen nicht oder versuchen, sich zu rechtfertigen. Auf diese Weise würden Sie das Feedback gegen sich selbst abblocken und es könnte nichts bewirken. Ganz egal, wie das Feedback gestaltet ist, nehmen Sie es erst einmal an und denken darüber nach, was Sie gerade erfahren haben. Oftmals hilft es, ein wenig Zeit vergehen zu lassen, um die Emotionen abkühlen zu lassen. So können Sie auf einer sachlichen Basis damit umgehen. Sie können danach ihr Verhalten ändern - verpflichtet sind Sie natürlich nicht. Feedback ist ein Geschenk und Geschenke muss man ja nicht annehmen.
P.S.
Sind Sie neugierig geworden, wie ich Sie im Detail unterstützen kann? Vereinbaren Sie direkt ein einstündiges, kostenloses Beratungsgespräch: https://calendly.com/woessner-training
Sie brauchen mich nicht um ihren Job zu machen, aber mit mir ist es einfacher.
Comments