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Ist Stress gleich Stress? Geschichten von der Möhre

Aktualisiert: 29. Juli 2021

Einer Studie zufolge sind 87% aller Deutschen gestresst. Es existieren die unterschiedlichsten Stressformen – angefangen bei Schulstress über Freizeitstress bis hin zu emotionalem Stress. Spitzenreiter dieses Jahr: der Corona-Stress. Doch was bedeutet ‚Stress‘ eigentlich?

Zunächst ist es elementar zu verstehen, dass gewisse Anforderungen erfüllt sein müssen, um auch rein körperlich gesehen Stress zu empfinden und dass er evolutionär gesehen auch eine Notwendigkeit war, um zu überleben. Wichtig ist jedoch, dass wir das nicht zu einem Dauerzustand werden lassen und völlig in der Opferrolle versumpfen. In diesem Artikel möchte ich Ihnen verraten, wie Stress entsteht und wie Sie in bewältigen.


Wenn Sie hier schon unter 4 Augen reden möchten, vereinbaren Sie gerne ein persönliches Gespräch mit mir.



Ständig sind wir gestresst - doch warum? Was ist Stress eigentlich und vor allem - wie werden wir ihn denn wieder los?
Immer dieser Stress!

Stress physiologisch betrachtet

Stress erklärt sich am einfachsten an einem Beispiel: Fallschirmspringen eignet sich hierfür bestens. Allein die Vorstellung daran, mit einem größeren Rucksack aus einem Flugzeug zu springen, löst bei dem einen extremen Stress aus. Für die anderen ist es das pur Freizeitvergnügen, wobei die Betonung wirklich auf ‚Vergnügen‘ liegt (kaum vorstellbar, ich weiß!).

Physiologisch gesehen steigt bei Stress unser Blutdruck, der Herzschlag beschleunigt sich und die klassischen Stresshormone Adrenalin und Kortisol werden ausgeschüttet. Die Tücke dabei ist, dass wir ganz ähnliche Symptome entwickeln, wenn wir uns dem Liebesakt hingeben oder ein kulinarisch wertvolles Dinner genießen.

Von dieser Warte aus betrachtet sind sich ein Säbelzahntiger, ein Orgasmus und Bratensoße erstaunlich ähnlich.

Die 3 Anforderungen an Stress

Versuchen wir nun einmal, Stress zu definieren, existiert eine durchaus zielführende Variante. Hierbei geht es um sie Ansicht, dass Stress nur existieren kann, wenn alle drei Anforderungen erfüllt sind.


  1. Stress muss messbar sein! Vor einiger Zeit war ich bei Bekannten zum Abendessen eingeladen und das jüngste Familienmitglied entdeckte zu seinem Entsetzen plötzlich eine Karotte auf dem Teller. Die Situation versetzte ihn hörbar in Stress und war somit für seine Umgebung und wahrscheinlich auch für die Nachbarn messbar.

  2. Die Situation muss als unangenehm wahrgenommen werden! Es wurde auch aus dem weiteren Verhalten des Kindes überdeutlich, dass es die bloße Existenz von Karotten auf seinem Teller als über die Maßen unangenehm empfand und das ein genussvolles Weiteressen unmöglich machte.

  3. Der für den Stress auslösende Faktor kommt von außen und der Betroffene kann somit nichts dagegen tun! Auch diese Anforderung war bei besagtem Abendessen voll erfüllt, denn schließlich hat er sich nicht selbst der Karotte ausgesetzt – er ist ja nicht lebensmüde.

Stress definiert sich nach diesen Anforderungen also als einen Zustand, in den wir nur geraten, wenn er messbar ist, die Situation als unangenehm empfunden wird und er von außen kommt. Aber warum existiert Stress?

Aus der Stresshistorie

Historisch betrachtet sicherte uns Stress das Überleben. Wenn sich einer unserer Vorfahren weniger einer Karotte als vielmehr einem Säbelzahntiger gegenübersah, geriet er gewaltig in Stress. Dem Himmel sei Dank! Gäbe es keinen Stress, hätten wir es möglicherweise nicht bis hierhin geschafft. Um einer solchen Bedrohung nämlich Herr zu werden, sorgte der Körper dafür, dass wir kurzfristig in einen Alarmzustand versetzt wurde. Je nach Stresslevel nahmen unsere Vorfahren entweder den Kampf auf oder suchten eben das Heil in der Flucht.


Der Schlüssel liegt wohl im Wort kurzfristig, denn auch heute können wir plötzlich in Stress kommen. Da der Säbelzahntiger als ausgestorben gilt, kämpfen wir heute eher mit vorgezogenen Deadlines und ähnlichen Herausforderungen des Berufslebens. Auch hier geraten wir zu oft in Stress und unser Körper reagiert ebenso kreativ wie früher darauf, um schnellstmöglich eine Lösung zu finden und unseren Fokus zu 100% darauf zu lenken. So hört sich das alles ganz logisch und sinnvoll an, doch was passiert, wenn Stress zum Dauerzustand wird?

Wie wir Stress regulieren können

Bleibt eine stressige Situation bestehen, wenden sich die dazugehörigen Stoffe und Hormone mit der Zeit gegen uns und beginnen, unseren Körper nachhaltig zu schädigen. Das betrifft nicht nur ein stark erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, sondern kann bis zu sehr ernsten Depressionen führen.

Erinnern wir uns an die dritte Anforderung an Stress: der Betroffene glaubt, keinen Einfluss auf seine gegenwärtige Situation zu haben. Um das zu durchbrechen, ist es entscheidend, den Stress nicht zu einem Dauerzustand werden zu lassen. Psychologen bezeichnen diese Situation dann als ‚erlernte Hilflosigkeit‘, in der sich der Betroffene völlig der Opferrolle hingibt.


Um dem entgegenzuwirken, ist neben den bekannten Maßnahmen der Stressbewältigung wie Bewegung und ausreichend Schlaf eben auch wichtig, wieder aus einer stressigen Situation herauszufinden und nicht darin zu versinken. Aus diesem Grund sollte Stressbewältigung immer auch ein psychisches Element enthalten, das den Betroffenen lehrt, wieder Herr über sein Dasein und seine Situation zu werden. Denn nur so kann er der Gefahr der ‚erlernten Hilflosigkeit‘ dauerhaft entrinnen.

P.S.

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