Kennen Sie das? Sie sollen ein Training zu einem beliebigen Thema erstellen oder, noch viel schlimmer, Sie sollen es durchführen, wobei Ihre Zielgruppe zum größten Teil aus sogenannten ‚alten Hasen‘ besteht. Wie soll man als Trainer zu solchen Teilnehmern durchdringen?
Für ein wenig Verständnis ist es anfangs sinnvoll, sich mal die Brille der anderen Partei aufzusetzen. Schnell wird klar werden, dass ein respektvoller Umgang miteinander und mit der Erfahrung des anderen die Basis für eine gute Zusammenarbeit und ein erfolgreiches Training ist.
Wenn Sie hier schon unter 4 Augen reden möchten, vereinbaren Sie gerne ein persönliches Gespräch mit mir.
Perspektivenwechsel
Für viele Trainer ist es die Höchststrafe, langjährige Mitarbeiter zu trainieren. Ihre Bemühungen sind oft vergeblich, denn die Teilnehmer wissen sowieso alles besser. Die haben sich ihren Status über Jahre erarbeitet und vertreten die Meinung, dass beispielsweise der Rechenschieber bis heute dem elektronischen Taschenrechner vorzuziehen seien. Diese Kategorie Mensch steht allen Neuerungen oder gar Veränderungen zutiefst misstrauisch, manchmal regelrecht ablehnend gegenüber.
Bevor wir jetzt alle in dasselbe mitleiderregende Horn blasen, wechseln wir doch an dieser Stelle mal die Perspektive und fragen uns, wie es eigentlich auf der Seite der Teilnehmer aussieht. Erkundigt man sich nach deren Sichtweise, fallen Aussagen wie: „„Was will denn der Schnösel da vorne? Der hat im Leben noch keine Kunden besucht, aber will mir erklären, wie ich mein Geschäft zu machen habe? Von so einem Volltheoretiker lasse ich mir doch nichts sagen. Ich lasse den jetzt einfach mal reden – der hört auch wieder auf.“
Verhärtete Fronten
Die Fronten scheinen hier in beiden Fällen hoffnungslos verhärtet zu sein. Der Trainer beklagt sich, dass er sich nicht zu seinen Teilnehmern durchdringt, da sie ihn offensichtlich nicht ernst nehmen. Die Teilnehmer sind der Meinung, dass die Thematik völlig an Ihnen vorbeigeht und damit auch nichts mit ihnen oder ihrer täglichen Arbeit zu tun hat.
Beide Parteien fühlen sich von der anderen missverstanden und sehen sich völlig im Recht. Wir befinden uns in einem Teufelskreis. Doch gibt es einen Ausweg aus dieser negativen Rückkopplung?
Die Brille des anderen
Um auch mit alten Hasen ein erfolgreiches Training für beide Seiten durchzuführen, bedarf es mehr als ein gutes Konzept. Die Voraussetzung dafür: Eine Seite muss anfangen sich auf die andere zuzubewegen. Dabei ist es am einfachsten, wenn sich der Trainer bewegt, denn er ist in der personellen Minderheit.
Um das zu veranschaulichen, setzen wir doch mal die Brille des anderen auf: Wie würden Sie denn reagieren, wenn jemand kommt und sagt: „ich erkläre Ihnen mal die Welt, denn Sie machen das zwar seit vielen Jahren, aber haben eigentlich keine Ahnung davon.“ Würden Sie dieser Person gegen alle Pandemieregeln um den Hals fallen und ausrufen: „Endlich erklärt mir jemand die Welt und erlöst mich aus meiner selbst auferlegten Unmündigkeit.“ Wahrscheinlich nicht, Sie würden im besten Fall in eine sehr reservierte Abwehrhaltung gehen oder die dargelegten Thesen direkt in Bausch und Bogen ablehnen. Wieso erwarten Sie dann eine andere Reaktion von Ihrem Gegenüber?
Erfolgreich trainieren mit erfahrenen Teilnehmern
Wenn man sich als Trainer einem halben Jahrhundert Berufserfahrung gegenübersieht, schadet es nicht, diesem Respekt zu zollen. Mitarbeiter, die 10 oder 20 Jahren in ihrem Job tätig sind, machen vielleicht nicht alles richtig, aber sie machen garantiert auch wenig falsch. Wer mit einem solchen Selbstverständnis die Teilnehmer adressiert, erreicht mehr.
Ein anderes Bild mag dies noch unterstreichen: Auch in der Champions League trainieren die Spieler immer noch ihre Spielzüge und ihre Technik, aber natürlich anders als in der lokalen C-Jugend. Geben Sie Ihren Teilnehmern das Gefühl und die Wertschätzung, in der Champions League zu sein. Das Credo sollte nicht sein: „Ich erkläre die Welt“, sondern „gute Leute noch besser zu machen“. Wer mit dieser Einstellung auf seine Teilnehmer zugeht, wird mit höchster Wahrscheinlichkeit auch eine andere Reaktion hervorrufen.
Zugegeben: Manche Zielgruppen wollen auch erobert werden, aber hier stehen die Chancen doch deutlich positiver. Bedenken Sie, dass ein alter Rechenschieber auch seine Vorteile haben kann, wenn dem elektronischen Rechner gerade mal der Strom aus geht. Auf der anderen Seite lassen sich die meisten Berechnungen digital nun mal schneller ausführen und erfahrene Kräfte können auch hier die Richtigkeit des Ergebnisses abschätzen.
P.S.
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