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Ist nur der erfolgreich, der 24/7 arbeitet? Vom Brennen für den Job und dem sagenumwobenen Nichtstun

Aktualisiert: 29. Juli 2021

Keiner will als Erster das Büro verlassen, jedem ist der Job eine Herzensangelegenheit und unter den Kollegen gilt: nur wer bis in die Nacht hinein schuftet, tut auch wirklich was! Gerade in den sozialen Netzwerken bekommt man den Eindruck, jeder ist nur noch mit seinem Job beschäftigt und liebt, was er tut.

Können wir heute gar nicht mehr abschalten und einfach mal nichts tun oder hat sich das einfach so entwickelt?

Immerhin ist nicht umsonst die Rede von Freizeitstress und Burnout. Wir alle sollten also auch hin und wieder mal nichts tun. Nicht nur, um uns zu erholen, sondern auch, um zu reflektieren, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind.


Wenn Sie hier schon unter 4 Augen reden möchten, vereinbaren Sie gerne ein persönliches Gespräch mit mir.



Höher, schneller, weiter - dieses Bild wird uns zumindest auf Social Media verkauft. Warum uns dieses neue Arbeiten krank macht und was wir dagegen tun können, gibt es im neuen Artikel.
Einfach mal nichts tun...

Inszenierung in Social Media

„Sie müssen für Ihren Job brennen!“ Aussagen wie diese schreien uns von überall her an – am lautesten aus Social Media. Wie selbstverständlich wird dadurch vorausgesetzt, dass man dann auch 24/7 für seine Aufgabe bereitsteht. Feiertage sind sowieso die besseren Arbeitstage und Urlaub ist nur was für Faule. Und wenn der Brennende wider Erwarten mal keine Kundenakquise betreibt, bildet er sich weiter. Der Arbeitnehmer von heute lodert also 24 Stunden, 365 Tage im Jahr durchgehend mit strahlender Begeisterung – das grenzt an das olympische Feuer.


Auf Plattformen wie LinkedIn wird dann auch mal lauthals verkündet, man würde 100 Fachbücher pro Jahr konsumieren. Sie lesen richtig – konsumieren. Wenn jemand das nämlich tatsächlich tut und ganz nebenbei noch 24/7 arbeitet, der weckt in mir berechtigte Zweifel daran, ob der Inhalt wirklich abgespeichert und angewendet wird. Wer es bei dieser Inszenierung wagt, das Wort ‚Wochenende‘ zu erwähnen, gilt als nicht erfolgsorientiert.

Die Entwicklung der Arbeitswelt


Können diese ewig Brennenden überhaupt nichts tun? Also wirklich gar nichts? Denn ganz gleich, welch riesiges Lagerfeuer Sie entfachen: am Ende bleibt nur Asche und heiße Luft. Und diese Asche wird nie wieder brennen können – ein nicht wirklich erstrebenswerter Zustand.


Natürlich hat sich im Laufe der Jahrzehnte die reine Arbeitszeit verkürzt. Dafür haben sich jedoch das Arbeitstempo und die Anforderungsdichte deutlich gesteigert und die Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben ist nur noch eine dünne Linie.

Wir können heute nahezu uneingeschränkt auf alle Informationen und Arbeitsmittel zugreifen und sind zum Großteil an keinen festen Arbeitsplatz gebunden. Das ist natürlich bequem, bringt aber auch eine andere Anspruchshaltung mit sich: ‚Sie können arbeiten, wann und wo sie wollen – Hauptsache, Sie hören damit nicht auf.‘ Hier die Grenze zu erkennen, ist gar nicht so einfach.

Freizeitstress und Burnout

Wer sich dann doch mal eine kleine Freizeitpause gönnt oder vom Partner dazu verdonnert wird, verkümmert hier keineswegs zum Glühwürmchen! Auch die Freizeit ist bis ins kleinste Detail durchgetaktet und strotzt nur so vor Aktivitäten. Man möchte nichts verpassen und keineswegs faulenzen. Diese Termine entwickeln allerdings schnell ein Eigenleben und Freizeitstress wird Realität. Denn sobald wir das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren, kommt der Stress erst richtig in Schwung.


Das Ergebnis sind erschreckend steigende Zahlen für psychische und Herz- Kreislauferkrankungen – allen voran das Burnout. Jedoch handelt es sich dabei nicht um eine definierte Erkrankung, sondern vielmehr um eine wüste Gemengelage aus geistigen und körperlichen Erschöpfungszuständen bis hin zur Depression. Wie können wir das verhindern?

Machen Sie auf Goethe

Vom bekannten Geheimrat Goethe ist überliefert, dass er sich zum Arbeiten hin und wieder völlig zurückzog, dann aber auch wieder ganze Tage einfach so verbummelte und nichts Produktives tat. Sie mögen jetzt denken: „Goethe lebte vor 240 Jahren unter ganz anderen Bedingungen – das kann man doch gar nicht mit der Gegenwart vergleichen!“ Dem ist nichts entgegenzusetzen, aber der Kern dieser Idee ist durchaus hilfreich.


Versuchen Sie also nicht, ständig aktiv zu sein, sondern gönnen Sie sich hin und wieder auch mal Ruhe. Sie ist essentiell, wenn es um die Reflektion geht und darum, wirklich erfolgreich zu sein. Wenn Sie es versäumen zu überlegen, was Sie da eigentlich tun, merken Sie nicht, wenn all Ihre Aktivitäten nicht mehr in die richtige Richtung abzielen. So passiert es oft, dass sich Menschen erst im Rentenalter diese Frage stellen und traurig zurückblicken, weil sie jetzt erst wissen, dass sie eine wichtige Abzweigung verpasst haben.

Es ist ja nichts ärgerlicher als nach dem Erlöschen des Feuers festzustellen, dass das Ziel eben nur ein Sackbahnhof war.

P.S.

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